Deutsche Riesenkaninchen
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Ein Farbenschlag der Riesenkaninchen im Aufschwung 
 
 
Zum Zuchtstand der edlen Deutschen Riesen gelb
„Unglaublich…oooch, wie riesig, guck mal… und was die für eine schöne Farbe haben!“ So oder so ähnlich reagieren oft Laien, wenn sie zum ersten Mal die Gelben Riesen sehen. Auch auf Kaninchenausstellungen kann man immer wieder hören, wie beeindruckt doch die Besucher von dem Erscheinungsbild der Riesenkaninchen sind. Gerade sie sind es, die auch nach einer Schau noch längere Zeit Gesprächsthema bleiben. Die Riesenzucht in der heutigen Zeit mit immer weniger Platzangebot und all ihren Schwierigkeiten gilt es zu erhalten und besonders zu fördern. Es wäre ein großer Verlust für die Rassekaninchenzucht, einen solchen „Magneten“ in der Vielfalt der Farbenschläge zu verlieren. Vor noch etwa 15 Jahren waren die Farbenschläge selbst auf Bundesschauen sehr selten. In den letzten Jahren haben sie zahlenmäßig wieder aufgeholt. Besonders die Deutschen Riesen gelb befinden sich anhaltend im Aufschwung. Dies belegen die Zahlen bei den Bundesschauen und Riesenclubvergleichsschauen. Einstellige Meldezahlen gehören der Vergangenheit an. Auch im Internet hat die Präsenz und Nachfrage deutlich zugenommen.
 
Die folgenden Ausführungen sind eine Ergänzung zu den bisherigen Veröffentlichungen in der Kaninchenzeitung und in der Literatur. Zu differenzierten Darstellungen wird konkret Stellung bezogen. Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Zuchtpraxis sowie der derzeitige Zuchtstand werden ebenfalls erläutert.

Körperform und Gewicht
Es ist schon erstaunlich, was in den letzten Jahren insbesondere in dieser Position an Qualitätssteigerung erreicht wurde. Trotzdem sind bei den gelben Riesen zum Teil der Knochenbau und das Gesamtvolumen der Tiere noch nicht so intensiv ausgeprägt wie bei den wildfarbenen Tieren. Hin und wieder sind auch noch Tiere mit schwachen Läufen, insbesondere Vorderläufen zu sehen. Dies entspricht nicht dem geforderten starken Knochenbau der Riesenkaninchen.
Obwohl bei Häsinnen eine nicht zu große, gut geformte Wamme zugelassen ist, muss man sagen, dass zur Schönheit der Deutschen Riesen gelb eben auch die Wammenfreiheit gehört. Spitzentiere auf den Ausstellungen, sogar Tiere im oberen Gewichtsbereich, zeigen, dass dies möglich ist. Natürlich kann man als Züchter nicht auf alles gleichzeitig achten, große Wammen aber sollten bei Zuchttieren ausgeschlossen sein. Es ist bekannt, dass Wammenbildung vererbbar ist, wenngleich auch die Fütterung und die Haltungsform, d.h. die Möglichkeit zur Bewegung die Wammenbildung ebenfalls beeinflusst.
 
Die Gewichtsspanne von 7 kg bis 11,5 kg erscheint mir zu groß. In diesem Zusammenhang fällt auch eine objektive Bewertung zwischen zwei Tieren mit diesem großen Gewichtsunterschied sehr schwer. Das wird besonders deutlich, wenn man ein Tier an der zulässigen Gewichtsuntergrenze direkt neben eines nahe an der Gewichtsobergrenze setzt. Auch in der Literatur über Deutsche Riesen ist nachzulesen, dass ausgewachsene Tiere unter 8 kg nur bedingt zur Zucht geeignet sind. Beobachtet man das Kaufverhalten von Interessenten, stellt man fest, dass eine der ersten Fragen immer das Gewicht betrifft und ebenfalls Gewichte von 8 kg und mehr gefordert werden. Eine Erhöhung der Gewichtsuntergrenze auf einheitlich 7,5 kg erscheint sinnvoll, wenn sich alle Farbenschläge in dieser Hinsicht stabilisiert haben. Das Gros der Tiere bringt dieses Gewicht schon jetzt. So kann die Rasse in der Breite zukünftig weiter entwickelt werden. Denn wie sonst ist das Gewicht mit der geforderten Körperlänge von 72 cm in Einklang zu bringen?  
 
 
Fellqualität
Die Felldichte muss bei den Deutschen Riesen gelb in der Breite noch verbessert werden, es ist vielfach noch zu dünn. Hier gibt es zu Recht immer wieder Kritik der Preisrichter. Darauf sollten die Züchter ein verstärktes Augenmerk legen, denn offensichtlich sind in diesem Bereich Fortschritte in den letzten Jahren - wenn überhaupt - nur sehr langsam zu verzeichnen. Vermutlich achten die meisten Züchter besonders auf die oberen Positionen, Gewicht, Körperform, Bau und Stellung und der für Riesenkaninchen typischen Position Kopf und Ohren.  Die Fellqualität kann in der Summe letztlich aber den Ausschlag zum Sieg geben! Die Zuchten der Spitzenzüchter liegen in den letzten Jahren hinsichtlich ihrer Qualität sehr dicht beieinander.
 
 
Kopf und Ohren
Kopf und Ohren sind deutlich verbessert worden. Immer wieder gibt es auf den Großschauen Tiere zu sehen, welche in dieser Position 15 Punkte erzielen konnten. Es ist besonderes Zuchtziel, eine kräftige Ausprägung des Kopfes, breite Stirn und leicht gebogene Nasenlinie bei den Rammlern zu erreichen. Hier gibt es bei den Gelben noch erhebliche Unterschiede. Meiner Meinung nach sollten Riesen im oberen Gewichtsrahmen auch längere Ohren haben als die für einige Zeit als ideal angesehenen 19 - 20 cm, denn diese sind ein wichtiges Rassemerkmal und müssen zum Gesamtvolumen des Tieres optisch passen. Außerdem tragen sie zum imposanten Erscheinungsbild erheblich bei. Aber übertriebene Auswüchse nach oben sollten auch vermieden werden. Kräftig strukturierte Ohren, gut abgerundet in der Form mit schöner V-förmiger Stellung von 22 oder 23 cm entsprechen bei den schwereren Tieren der Erwartungshaltung der Riesenzüchter. Aus meiner Sicht wollen wir auch mit den Gelben dieses Ziel in der Breite erreichen. So ist über die Interessengemeinschaft der Riesenzüchter in den Spezialclubs ein wichtiger Schritt gelungen, die aktuelle Änderung des Standards hinsichtlich der Ohrenlänge auf 19 cm und mehr. Eine Ohrenlänge unter 17 cm gilt als schwerer Fehler.  
Bei den Jungtieren im Alter von 3 – 5 Monaten kommt es gelegentlich vor, dass sie die Ohren nicht aufrecht halten können. In diesem Stadium ist das Gewebe noch nicht stark genug, das sehr schnell gewachsene Ohr entsprechend zu halten. Hin und wieder knickt auch schon mal das Ohrende etwas ein.  Erfahrungsgemäß sind diese beiden Erscheinungsformen nur temporär. Sie legen sich wieder, wenn die Tiere älter werden und es auf die Ausstellungen zugeht. Hier braucht es Geduld!
 
 
Farbe und Unterfarbe
Obwohl sich die Deckfarbe und Gleichmäßigkeit in den letzten Jahren schon zusehend verbessert hat, sind die hellen Flanken doch noch in relativ starkem Ausmaß zu sehen. Wenn sich die Züchterinnen und Züchter verstärkt auch diesem Punkt widmen, liegt hier ebenfalls noch etwas Potential, die Bewertungen zu erhöhen, obgleich man auch sagen muss, dass eine leichte Aufhellung zu tolerieren ist und keinen Punktabzug zur Folge haben darf. Hellere Farbnuancen bei den Gelben haben immer auch eine auffälligere Aufhellung der Flanken. Dieses Erscheinungsbild liegt ganz einfach in der Natur der Sache.
In der Literatur über das Deutsche Riesenkaninchen im gelben Farbenschlag ist nachzulesen, dass die Farbe sattgelb und glänzend sein soll. Das ist auch der Wunsch der ambitionierten Züchter in den Spezialclubs. Vielleicht könnte man „warm im Ton“ hinzufügen, um es noch etwas prägnanter auszudrücken. Das ist auch bei den Burgunderkaninchen so formuliert und trifft im Grunde ja auch auf den gelben Farbenschlag zu. Keinesfalls jedoch kann es sein (wie in der Fachliteratur zu lesen ist), dass die Unterfarbe kräftig gelbrot sein soll und bis zum Haarboden reichen soll. Das ist züchterisch nicht möglich!

Eine Zuchthäsin mit sehr guter Qualität in allen Positionen aus der Zucht des Autors
 


Bundessieger 97 Pkt.,
23. Bundsrammlerschau Rheinberg 2011

Die Erfahrung zeigt, je mehr schon die gelbe Farbe hin zum Haarboden reicht, desto rötlicher und dunkler werden die Tiere in der Deckfarbe.  Rötliche „Gelbe Riesen“ sind aber nicht das Zuchtziel. Gleichermaßen ist festzustellen, je heller die Tiere im Erscheinungsbild sind, desto mehr zeigt sich auch die helle bzw. weißliche Unterfarbe. Dies ist bitte unbedingt bei den Bewertungen zu beachten! Als Züchter hat man ansonsten das Gefühl, dass hier die Quadratur des Kreises verlangt wird. Das ist wirklich deprimierend. Rötliche Gelbe Riesen werden abgelehnt, sie zeigen weniger Aufhellung und eine „bessere Unterfarbe“, jedenfalls eine, die weniger Punktabzug in dieser Position bedeutet. Wirklich gelbe – oder sogar präziser  ausgedrückt gelbwildfarbige Tiere werden in der Deckfarbe wegen der naturgegebenen Aufhellung an den Seiten und in der Position Unterfarbe mit Punktabzug bedacht. Bei den Burgunderkaninchen sind diese Erkenntnisse bereits im Standard umgesetzt. Die Unterfarbe ist am Haarboden weißlich.

Erhebliche Probleme bereitet noch der dunkle Anflug, insbesondere an den Grannenspitzen, den Ohrenrändern und der Blumenoberseite. Die schwarzen Haarspitzen müssen durch gezielte Selektion zurückgedrängt werden. Sie sind offensichtlich in vielen Zuchten in der Anlage enthalten. Sie lassen sich sehr leicht feststellen, indem das Fell auf dem Rücken des Tieres mit beiden Händen zusammen geschoben wird.  Bei starker Ausprägung zeigt sich dann sogar eine regelrechte schwarze „Linie“.
 
 

Dieses Tier hat bei ansonsten ansprechender Deckfarbe eine dunkle Blumenoberseite, die einen Ausschluss zur Folge haben muss.

Durch Zusammenschieben des Felles mit beiden Händen auf dem Rücken des Tieres lässt sich die Farbreinheit beurteilen. Hier zeigt sich ein deutlich dunkler Anflug der Grannenhaare, in der Bewertung ein schwerer Fehler.

Der dunkle Anflug an den Ohren wird besonders sichtbar, wenn man die Ohren auf dem Fellrücken anlegt.  
 

Hin und wieder wurde versucht, durch Anpaaren mit anderen Farbenschlägen, vor allem der wildfarbenen,  die Qualität der Tiere insgesamt zu verbessern. Das rächt sich in der Farbe fürchterlich. Noch Jahre später tauchen immer wieder Tiere auf, die einen dunklen Anflug zeigen. Das liegt an der Dominanz der schwarzen Farbe.  Eine Verpaarung mit weißen Tieren ist noch verheerender. Hier treten in der Folge immer wieder Tiere auf, die in der Deckfarbe weiß durchsetzt sind, was in der Bewertung ein „ nicht befriedigend“ zur Folge hat. Die schöne edle Farbe und deren Gleichmäßigkeit in Kombination mit einem guten Fell machen ja gerade erst das Besondere eines Riesenkaninchens in einem Farbenschlag aus. Ist dies erreicht, sollte dies auch mit hoher bzw. höchster Punktzahl bei den Bewertungen belohnt werden. So können die Preisrichter die Zucht des gelben Farbenschlages in die richtige Richtung lenken. Vor allem auf den Bundes- und Europaschauen ist dies von entscheidender Bedeutung, kommen doch hier in aller Regel alle Spitzenzüchter zusammen.
 
Mitgliedschaft im Riesenclub
Wirklich empfehlenswert für ambitionierte Riesenkaninchenzüchter ist die Mitgliedschaft oder besser die aktive Mitarbeit im Spezialclub. Hier werden Kontakte zu Experten geknüpft und Tierbesprechungen durchgeführt, die sehr hilfreich sind. Einige Riesenclubs führen auch Sommerfeste oder ähnliches durch, in der Regel bei langjährigen Zuchtfreunden mit viel Erfahrung. Zu solchen Anlässen erhält man viele Anregungen hinsichtlich der Zucht und Haltung, der Beurteilung der Zuchttiere und für die Stallanlage. Man lernt eben nie aus. Es ist ganz einfach schön, in geselliger Runde unter Gleichgesinnten zu fachsimpeln. Außerdem wird so die Möglichkeit eröffnet, am Wettbewerb auf den Riesenclubvergleichsschauen teilzunehmen, neben der Bundesschau die wichtigste Schau für die Riesenzüchter, denn auch hier werden Maßstäbe gesetzt.
 
Mögliche Standardbeschreibung
Eine detaillierte Standardbeschreibung legt die Zuchtziele eindeutig fest und ist eine Grundvoraussetzung für gerechte Bewertungen. In der Vergangenheit gab es hier des Öfteren Enttäuschungen und Unmut, da Bewertungen für die Züchter nicht immer nachvollziehbar waren. Ohne eine solche Standardbeschreibung fehlen dem Preisrichter klare Richtlinien. Vieles ist dann Ansichtssache und führt zwangsläufig zu unterschiedlichen Bewertungen in den einzelnen Positionen. Der Teufel liegt hier nicht selten im Detail. Aus Sicht der Züchter, die sich über ein ganzes Zuchtjahr hinweg viel Arbeit und Mühe machen und sich mit viel Idealismus der Verbesserung ihrer Rasse widmen, ist es verständlich, dass beim gelben Farbenschlag der Hinweis im Standard auf die Farbe der Kleinsilber (ohne Silberung) kritisiert wird, da er mit Einschränkung unzureichend ist. Dies bemängelt auch Zuchtfreund Heinz Floer in seinem Fachbeitrag in der Kaninchenzeitung 21/2007.
Es besteht der Wunsch, die Standardbeschreibung einschließlich der leichten und schweren Fehler zu konkretisieren bzw. eine eigene Standardbeschreibung zu schaffen.
 
Eine Standardbeschreibung für den gelben Farbenschlag könnte folgendermaßen formuliert sein:
Deckfarbe:
Die Deckfarbe ist sattgelb und "warm im Ton". Sie soll sich gleichmäßig über den Körper erstrecken und dabei an den Seiten des Körpers möglichst weit nach unten reichen. Die Farbe der Brust und der Läufe soll der Gesamtfarbe entsprechen. Die Wildfarbigkeitsabzeichen sind sichtbar. Die Bauchfarbe und die Blumenunterseite sind weiß bis cremefarbig. Die gelben Schoßflecken werden klar gezeigt.
Die Augen sind braun. Die Krallen sind hornfarbig.
 
Unterfarbe:
Die Unterfarbe hellt zum Boden hin auf.
 
Leichte Fehler:
Leicht dunkler Anflug in der Deckfarbe, dunkle Haarspitzen,  etwas zu helle, zu blasse oder zu rötliche Deckfarbe, ungleichmäßige Deckfarbe, leichte dunkle Ohrenränder, leichte dunkle Blumenoberseite, leicht aufhellende Brust und Läufe.
 
Schwere Fehler:
Starker deutlich sichtbarer dunkler Anflug in der Deckfarbe, dunkle Ohrenränder, dunkle Blumenoberseite, weiß oder schwarz durchsetzte Deckfarbe, stark aufhellende, fast weißlich erscheinende Brust und Läufe, klares rötliches Erscheinungsbild, andere als braune Augenfarbe.
 
 
Präsenz bei den Schauen in Deutschland seit 2008
Die großen Schauen wie die Bundesschauen (BS), Bundes-Rammlerschauen (BRS) und die Riesenclubvergleichschauen (Riesen – CVS) sind natürlich ein Maßstab für Quantität und Qualität. Neben den seit Jahren etablierten Züchtern wie beispielsweise Thorsten Kellermann, Christian Zellner, Tino Grund,  André Huckfeld, Siegfried Palmi, Johannes Renninghoff und die ZGM Best sind weitere Züchter, die sich offensichtlich sehr engagiert und ernsthaft mit diesem Farbenschlag beschäftigen, hinzukommen. Erfreulich ist auch der Aufwärtstrend bei den Landesschauen zu bemerken. Auch dies stimmt insgesamt zuversichtlich! Zudem sind mir auch mehrere Züchter bekannt, die noch nicht den Entschluss fassen konnten, sich auf den großen Schauen dem Wettbewerb zu stellen. Hier kann man nur sagen: „ Nur Mut!“ Wie nachfolgend zu lesen, sind beste Beispiele für Erfolg als Einsteiger die Züchter Bernd Laumann und Jens Kahnis zu nennen.
Mit Interesse und auch einer gewissen Spannung lese ich regelmäßig die Schauberichte in der Kaninchenzeitung. Hier wird quasi noch einmal ein zweites bzw. allgemeines Urteil der Öffentlichkeit kundgetan.
 
Riesen-CVS, Süderbrarup 2008
Gemeldet sind 12 Tiere. Johannes  Renninghoff wird 1. Riesenclubmeister mit 383 Pkt. In seiner ZG sind zwei 96 Pkt. Rammler. André Huckfeld erreicht 381 Pkt. Ein sehr lobender Schaubericht in der Kaninchenzeitung für den gelben Farbenschlag, der auf die Züchter sehr motivierend wirkt. Der Fortschritt der letzten Jahre ist deutlich erkennbar. Prima Rammler von 9 bzw. 9,5 kg werden vorgestellt.
22.BRS Kassel 2009
Gemeldet sind 14 Tiere, darunter 3 Fehlmeldungen. Johannes  Renninghoff zeigt die beiden besten Rammler mit 96,5 Pkt. und 1 Rammler mit 96 Pkt. Thorsten Kellermann kann ebenfalls einen 96 Pkt. Rammler stellen. Im Schaubericht ist zu lesen, dass die Tiere auf ganzer Ebene überzeugen konnten und mit den wildfarbenen Tieren mithalten könnten.
Riesen –CVS, Witzenhausen 2010
20 Tiere in 5 ZG werden gezeigt. Den besten Rammler stellt Mark Gorges mit 96,5 Pkt., die beste Häsin mit 97 Pkt. zeigt Jörg Sommer. CVS – Meister wird Johannes  Renninghoff mit 383 Pkt., punktgleich mit Winrich Körner. Eine traumhaft schöne fotografische Darstellung in der Kaninchenzeitung! Eine Top – Werbung, besser geht es wohl nicht mehr!
29. BS Karlsruhe 2009
Ein bis zu diesem Zeitpunkt noch nie erreichtes Meldeergebnis von 94 Tieren! Deutscher Meister mit 383 Pkt. wird Thorsten Kellermann, der auch die Siegerhäsin mit 96 Pkt. präsentiert. Eine ganz herausragende Leistung, da er den Deutschen Meistertitel zum dritten Mal hintereinander gewinnt! Noch einmal herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Der Deutsche Vizemeister geht an Bernd Laumann mit 380,5 Pkt., in dessen ZG sich auch der Siegerrammler mit 96. Pkt. befindet. Punktgleich mit Jörg Sommer, mit einer 96 Pkt. Häsin in der ZG. Besonders erwähnenswert, dass Bernd Laumann sich zum ersten Mal dem Wettbewerb auf einer Bundesschau stellt! Johannes Renninghoff zeigt eine ZG mit 380 Pkt, ebenfalls einen 96 Pkt. Rammler. Es folgen wieder Johannes  Renninghoff, ZGM Best, Armin Leins und Thomas Wiesbeck mit sehr guten ZG. Hier ist im Vergleich sehr streng bewertet worden. So niedrige Bewertungen im Durchschnitt hat es schon lange nicht mehr gegeben. Dies bestätigt auch der Schaubericht. Auch zum Teil erhebliche Qualitätsunterschiede in den Zuchten sind auffällig. 
23. BRS Rheinberg 2011
Gemeldet sind 34 Tiere (3 Fehlmeldungen). Den Bundessieger mit 97 Pkt. stellt Johannes  Renninghoff. Bernd Laumann und Wilfried Schulze zeigen jeweils einen 96,5 Pkt Rammler, weitere 96 Pkt. Tiere zeigen Peter Gäde, Tino Grund, Mark Gorges und Johannes  Renninghoff. Sehr beachtlich: Bernd Laumann wurde gleichzeitig auf der angeschlossenen Landesverbandsschau Landesmeister mit 383 Pkt.
30. BS Erfurt 2011
Gemeldet sind 92 Tiere. Das hohe Meldeergebnis von 2009 hat sich erneut bestätigt. Deutscher Meister mit 384 Pkt. wird Jens Kahnis, ein Züchter, der zum ersten Mal auf einer BS ausstellt und so auf Anhieb den Titel erringt. Ein Traumstart – sensationell, weiter so! Er stellt auch einen 97 Pkt Rammler. Der Titel des Deutschen Vizemeisters geht an Thorsten Kellermann, ebenfalls 384 Pkt., er zeigt auch die Siegerhäsin mit 96,5 Pkt. Den Siegerrammler präsentiert Siegfried Palmi mit 97. Pkt. Weitere sehr gute ZG stellen Marko und Kathrin Gessert (383), Uwe Mohler (382,5), Wilfried Fritsche, Johannes Renninghoff, Jörg Sommer (382).
 
 
Gelbe Riesen auf der Europaschau (ES) und 1. Riesenclubvergleichsschau mit internationaler Beteiligung
Beide Schauen sind hinsichtlich der Züchtermeldungen sicherlich nicht von allzu hohem Aussagewert. Die Europaschau in Nitra war für viele Züchter mit einer sehr langen Reise und hohem Aufwand verbunden. Beide Schauen liegen nur wenige Wochen vor den jeweiligen BS, was für viele Züchter von Riesenkaninchen dazu führt, sich in Ermangelung hoher Tierzahlen auf die BS zu konzentrieren.
Die Europaschau in Leipzig in diesem Jahr lässt – folgt man den Aussagen und Prognosen der Züchterfreunde – weitaus höhere Meldezahlen erwarten.
 
26. ES, Slowakische Republik, Nitra, 2009
Die deutschen Züchter Wilfried Schulze mit 2 ZG und Johannes  Renninghoff (1 ZG) waren die einzigen Aussteller. Johannes  Renninghoff stellt den besten Rammler mit 96 Pkt. und erreicht den Titel des Europachampions.
Es war ein besonderes Erlebnis, hier dabei zu sein und die Tiere auf europäischer Ebene zu präsentieren. In der Folge führte dies zur verstärkten Nachfrage nach den Gelben Riesen auch außerhalb Deutschlands.
 
1. Riesen –CVS mit internationaler Beteiligung, Weiden 2011
Für mich stand es außer Frage, hier unbedingt dabei sein zu wollen. Es ging darum, die großen Mühen des Bayrischen Riesenclubs zu unterstützen und erneut die Chance wahrzunehmen, die Gelben Riesen international zu präsentieren. Das ganze Zuchtjahr wurde auf diese Schau und die BS ausgerichtet.
32 gemeldete Gelbe Riesen sind trotz allem ein noch akzeptables Ergebnis, wenn gleich mehr Tiere, vor allem auch aus dem benachbarten Ausland erwartet werden konnten. 1. Internationaler Meister wird Johannes Renninghoff mit 384 Pkt. Er stellt auch das Siegertier mit 96,5 Pkt. Weitere sehr gute ZG zeigen Uwe Mohler, Johannes  Renninghoff (beide 383) und Martin Polster (382).
 
Präsenz und Qualität der Deutschen Riesen gelb auf den großen Schauen
Insgesamt wünsche ich mir den ein oder anderen Schaubericht durch die Fachautoren trotz aller auch berechtigter Kritik etwas positiver formuliert. Dieser Wunsch ist allgemein und nicht auf den gelben Farbenschlag bezogen. Ich denke, wir können doch alle froh sein über die Ausstellungsbereitschaft unserer Züchter. Das ist noch lange keine Selbstverständlichkeit und bedarf häufig genug großer Überzeugungskraft.
Niemand möchte doch für die ganze Mühe auch noch „Prügel einstecken wollen“.  So ist es durchaus nachvollziehbar, dass eine zu deftige Kritik bei den einen oder anderen Züchtern dazu führt, sich zukünftig eben nicht mehr zu beteiligen. Aufmunterung und Motivation verbunden mit sachlichen Verbesserungsvorschlägen sind an dieser Stelle sehr wichtig!
Noch immer liest man aber: „die seltenen Deutschen Riesen gelb“. Ob dies bei dem  Farbenschlag angesichts der steigenden Popularität noch zutrifft, ist zumindest diskutabel. Hat eine Rasse oder ein Farbenschlag den Ruf einer „seltenen Rasse“, erschwert auch dieser eine weitere Verbreitung!
 
Riesenzucht bedeutet besonderen Aufwand
Die Ausführungen, die der Fachliteratur zu entnehmen sind, dass ein Riesenzüchter insgesamt erheblich mehr investieren muss als Züchter kleinerer Rassen kann ich voll und ganz bestätigen. Nicht nur das Volumen einer Stallanlage, sondern auch die Futterbeschaffung, die erheblichen Mengen an Heu und Stroh und der damit verbundene Umfang an Mist spiegeln dies schon wider. Hinzu kommt, dass man oft ein junges Riesenkaninchen viel länger halten muss, bis man den Wert des Tieres erkennt. Während sich einige schon frühzeitig erkennbar selektieren lassen, reifen andere in ihrer Entwicklung teilweise noch sehr spät zu wirklich guten Ausstellungstieren heran. Nicht selten werden junge Riesenkaninchen in ehemaligen Kuh- oder Schweineställen aufgezogen, wo sie sich richtig austoben können. Für die Entwicklung der Tiere ist diese Haltungsmöglichkeit natürlich exzellent. Wohl dem, der diese Möglichkeiten hat. Aber auch bei diesen außergewöhnlichen Haltungsmöglichkeiten gibt es nur ganz wenige Züchter, die mehr als 60 Tiere aufziehen können und wollen. Denn auch die Zeit und Arbeit, so viele Tiere dieser Größenordnung zu versorgen, ist ein limitierender Faktor. Bei krankheits- oder urlaubsbedingter Abwesenheit ist es nicht leicht, eine Vertretung zu finden, die willens und in der Lage ist, eine größere Riesenzucht zu versorgen. Im Vergleich zu Züchtern von Mittel- oder Kleinrassen hat ein „normaler“ Riesenzüchter schon aus diesen Gründen weniger Selektionsmöglichkeiten. So bedarf es schon einer gehörigen Portion Idealismus für die Riesenzucht – mehr noch für die Farbenschläge, da noch mehr Tiere für die Ausstellung einfach nicht geeignet sind. Insofern wäre sicherlich die Vergabe eines zusätzlichen Sonderpreises für die großen Rassen, besonders hinsichtlich einer Förderung der Farbenschläge, ein gerechtfertigter Beitrag auf den Ausstellungen. Leistung und Aufwand würden entsprechend honoriert, was die Ausstellungsbereitschaft bzw. den Reiz bei den Riesen steigern könnte.
 
Es ist einfach eine Augenweide und ganz besondere Freude, wenn sich ein ausgewachsenes Riesenkaninchen mit hervorragenden Qualitäten auf dem Tisch präsentiert. Das ist wohl der Lohn des Riesenzüchters!
 
 
Johannes  Renninghoff
 
 
Literatur:
  • Deutsche Riesen, Hans-Peter Scholz, Schriftreihe für Kaninchenzucht, Verlag Oertel und Spörer
  • Deutsche Riesen, Heinz Floer, Kaninchenzeitung 22/2005
  • Riesenkaninchen, Gigantische Majestäten, Henry Majaura, Teil 1 und Teil 2, Kaninchenzeitung 11/2007; 12/2007
  • Gelbe Riesenkaninchen im Aufwind, Heinz Floer, Kaninchenzeitung 21/2007
  • Das Gelb und die Gelbwildfarbigkeit, Heidrun Eknigk, Kaninchenzeitung 3/2008
  • Die erstaunliche Entwicklung eines Farbenschlags: Deutsche Riesen gelb, Johannes Renninghoff, Kaninchenzeitung 20/2008